flame adjustment guide for brazing

Das Regulieren der Lötflamme [VIDEO]

Einführung in das manuelle Löten mit einem Lötrohr

loeten mit loetrohr einstellen der flamme

Da es sich um ein ausgesprochen flexibles Verfahren handelt, das es ermöglicht, Materialien verschiedener Art mit geringen Investitionen miteinander verbinden zu können, ist das Flammlöten weit verbreitet. Eine der Grundlagen für diese Art von Verfahren ist die Kompetenz des Löters. Um die Flammlötung fachgerecht ausführen zu können, muss er entsprechend ausgebildet sein. Mit diesem Artikel möchten wir die grundlegenden Informationen über den Umgang mit der Flamme eingehender behandeln, sodass Sie diese Tätigkeit richtig angehen können.

Der Acetylen-Sauerstoff-Brenner

Der Acetylen-Sauerstoff-Brenner

Von grundlegender Bedeutung ist, dass Sie die Hilfsmittel kennen und korrekt mit ihnen umgehen können. Nur so sind Sie in der Lage zu entscheiden, inwieweit die Flamme eingestellt oder ein Lötrohr mit einer bestimmten Größe verwendet werden bzw. andere Variablen beachtet werden müssen und somit eine gute Lötung entsteht. Unabhängig von der Art des Gases, das verwendet wird, besteht eine Lötlampe aus einem Handstück, zwei Einstellventilen (eines für das Brenngas und das andere für den Sauerstoff), einem Löteinsatz mit einer festmontierten oder einer abnehmbaren Düse und zwei Schlauchanschlussstutzen mit Flammensperren, an die die Schläuche angeschlossen werden.

Falls hingegen, wie dies bei einigen Wasserstoffgeneratoren der Fall ist, ein System für die Herstellung einer Fertiggasmischung verwendet wird, ist lediglich ein Ventil vorhanden. Erhältlich sind Lötlampen mit eingebauten Flammensperren und Lötlampen, bei denen die Flammensperre separat installiert wird. Für welche Art von Lötrohr man sich entscheidet, hängt von den nachstehend genannten Faktoren ab:

  • Von der Art und der Größe der Materialien, die miteinander verbunden werden sollen
  • Vom Gewicht des Lötrohrs
  • Von der Leistung der Düsen
  • Von der Präzision beim Einstellen der Flamme
  • Von der Form des Lötrohrs
  • Vom Preis

Das Lötgas

gas sauerstoff fuer das flammlöten

Die Firmen und Handwerker, die flammlöten, verwenden das Brenngas, das sich für die jeweilige Anwendung am besten eignet, berücksichtigen dabei aber auch die Kosten für das Gas, die logistischen Aspekte (Gasflaschen, Kabinen für die Lagerung, Verteileranlagen) und natürlich die Sicherheit beim Umgang mit dem Gas. Wenn die Flamme nur gelegentlich verwendet wird, schafft man sich meist ein Set an, das in Fachgeschäften erhältlich ist, eine Gasmischung (MAPP Gas oder ähnliches) verwendet und aus einer einzigen Flasche, auf der dann die Lötlampe montiert wird, besteht. Erhältlich sind auch Sets mit oder ohne Räder, die aus zwei kleinen Flaschen und einer Lötlampe mit Schläuchen bestehen. Sofern das Verfahren fortwährend angewendet wird, werden hingegen meist Sauerstoff und eines der nachfolgend genannten Brenngase verwendet:

  • Acetylen
  • Propan
  • Erdgas
  • Gelagerter oder selbst produzierter Wasserstoff

Normalerweise ist ein entsprechend ausgebildeter Löter in der Lage, anhand der jeweiligen Anwendung und den mit der Handhabung der einzelnen Gase verbundenen Aspekten zu entscheiden, welches Gas zu verwenden ist.

Das Anzünden des Lötrohrs

anzuenden des loetrohrs beim loeten

Angezündet wird das Lötrohr mit hierzu bestimmten elektrisch oder manuell betriebenen piezoelektrischen Geräten: Von der Verwendung eines normalen Gasfeuerzeugs raten wir Ihnen ab.

Dann werden die Gasdüsen eingestellt: Zuerst wird vorsichtig das Ventil für das Brenngas und dann, ganz langsam, das Sauerstoffventil geöffnet, bis die gewünschte Einstellung der Flamme erreicht wurde.

Die Flamme

beispiel für loetflamme

Wichtig ist, dass die Lötlampe so viel Wärmeenergie erzeugt, dass die Lötung rasch ausgeführt werden kann, ohne dass das Werkstück zu heiß wird und übermäßig viel Oxid entsteht.

Gleichzeitig darf die Flamme aber auch nicht zu schwach sein, denn wenn das Werkstück nicht die für das Lotmaterial geeignete korrekte Arbeitstemperatur erreicht, entsteht keine gute Kapillarität und das Lot dringt nicht komplett in die Lötfuge ein. Die ideale Lösung besteht also darin, dass man unter Berücksichtigung des Lotmaterials und der beiden Stöße, was die Wärmezufuhr anbelangt, einen guten Kompromiss findet.

Video: Arten von Flammen und Einstellung

Das korrekte Regulieren der Gaszufuhr und der Flamme wird in der Literatur ausführlich behandelt und lässt sich in einem Konzept, das generell für einen Großteil der Anwendungen gilt, zusammenfassen.

Falls beim Einstellen des Lötrohrs zu viel Gas zugeführt wird, entsteht eine karburierende Flamme, und wenn hingegen zu wenig Gas zugeführt wird, entsteht eine oxidierende Flamme.

Die Acetylen-Sauerstoff-Flamme

Es ist wichtig, zu wissen, dass die Temperatur einer Acetylen-Sauerstoff-Flamme nicht in allen Bereichen der Flamme gleich hoch ist. Im Bereich der Spitze der Flamme (Flammenkegel) ist die Temperatur höher und nimmt in den weiter von der Spitze entfernten Bereichen ab. Der am weitesten von der Spitze entfernte Bereich ist der sogenannte Flammenmantel.

– Oxidierende Flamme

Wenn im Vergleich zur Brenngasmenge ein Überschuss an Sauerstoff zugeführt wird, entsteht eine Flammenart, die als oxidierende Flamme bezeichnet wird. Diese Flammenart ist beim Löten nicht ratsam, da sie dazu neigt, das Werkstück zu oxidieren. Sie lässt sich leicht daran erkennen, dass das Lötrohr bei einer derartigen Einstellung ein zischendes Geräusch erzeugt und der Flammenkegel ausgesprochen kurz ist.

– Karburierende Flamme

Wenn im Vergleich zum Sauerstoff ein Überschuss an Brenngas zugeführt wird, entsteht eine karburierende Flamme. In manchen Fällen, zum Beispiel beim Löten von Aluminium, kann man mit einer derartigen Flamme arbeiten. Der Flammenkegel ist in diesem Fall länger als bei einer oxidierenden Flamme.

– Neutrale Flamme

Diese Art der Einstellung empfiehlt sich für den Großteil der Fälle und sie entsteht durch eine ausgewogene Brenngas-Sauerstoff-Mischung. Diese Flammenart weist eine ausgesprochen klare Form ohne Ränder auf.

In der Regel versucht man die Flamme so einzustellen, dass eine neutrale Flamme entsteht.

Wartung des Lötrohrs

Die Lötlampe und das gesamte zugehörige System müssen regelmäßig gewartet werden und fallen unter die Norm UNI 11627:2016 Gasschweißgeräte – Gasgeräte für das manuelle Schweißen, Erhitzen und Schneiden – regelmäßige Überprüfungen.

Man muss sich immer vor Augen führen, dass regelmäßige Überprüfungen zur Vermeidung von Unfällen mit möglicherweise für den Benutzer äußerst schwerwiegenden Folgen von grundlegender Bedeutung sind.

Die Vorteile des Flammlötens

Das Flammlöten hat, wie wir bereits zu Beginn angedeutet haben, viele Vorteile. Dazu zählen:

  • Die extrem flexiblen Nutzungsmöglichkeiten
  • Die geringe anfängliche Investition
  • Die Möglichkeit, unterschiedliche Materialien wie Kupfer, Messing, Stahl, Edelstahl, Aluminium, Bronze und viele weitere Materialien löten zu können

Die Limits dieser Art von Anwendung sind hauptsächlich auf den Umstand zurückzuführen, dass mit einer offenen Flamme gearbeitet werden muss und der Löter deshalb über eine entsprechende spezielle entsprechende Ausbildung verfügen muss.

Deshalb bietet das Unternehmen Saldobrase seinen Kunden auch in Zusammenarbeit mit Zertifizierungseinrichtungen eine Reihe von speziellen Fortbildungskursen an. Auf Wunsch ist eine Zertifizierung der Löter nach der Norm UNI EN ISO 13535:2012 Hartlöten – Prüfung von Hartlötern und Bedienern von Hartlöteinrichtungen möglich.

Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass diese Prüfung für viele Lötverfahren vorgeschrieben ist.

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